Alte Geschichte
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Eine Geschichte der Assyriologie am Beispiel der verschiedenen philologischen Bearbeitungsformen der assyrischen Annalen

Im Fokus des Projektes stehen die sogenannten Annalen, die Jahr für Jahr die Taten der assyrischen Könige seit Tiglath-Pileser I. (reg. 1114–1076 v. Chr.) bis zum Ende des Neuassyrischen Reiches (612 v. Chr.) dokumentieren. Diese ausführlichen Schriften umfassen üblicherweise 600–1000 Keilschriftzeilen und befinden sich auf verschiedenen Textträgern. Insbesondere wurden dafür Tontafeln und auch mehrseitige Tonprismen verwendet, die traditionellerweise als nicht sichtbare Gründungsgaben in die Fundamente von Palästen, Tempeln und Stadtmauern eingebaut wurden. Sichtbar waren dagegen freistehende Monumente und steinerne Baubestandteile, insbesondere jene Wandverkleidungen („Reliefs“), die narrative Szenen aus der Regierungszeit des jeweiligen Herrschers abbilden. Über diese beiden Wege wollten die assyrischen Könige die Ereignisse und Errungenschaften ihrer Regierungszeit verewigen und sich selbst zur Unsterblichkeit verhelfen.

Aufgrund dieser Eigenschaften war die Editionsarbeit der Annalen stets eine zentrale Aufgabe für das Fach der Assyriologie. Anhand der Analyse der philologischen Praktiken und Errungenschaften, die dabei verwendet und erreicht wurden, lässt sich eine Fachgeschichte des 20. Jahrhunderts beschreiben, die relativ unabhängig von politischen Differenzen auf internationale Zusammenarbeit und wissenschaftlichen Diskurs setzte.

Betreut durch Prof. Dr. Karen Radner und Prof. Dr. Kärin Nickelsen.

Kontakt

nikola.wenner@lmu.de