Alte Geschichte
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„Falls Ihr ein unanständiges, ungeeignetes oder unpassendes Wort über die Ausübung des Königtums hören solltet…“. Öffentliche Reaktionen auf den königlichen Ruf nach Wachsamkeit im assyrischen Reich (P. Tushingham)

Die Forschung ist sich weitgehend einig, dass das assyrische Reich der erste Staat war, der die Herrschaftsmuster verwendete, die später auch von den achämenidischen Persern und den Römern verwendet wurden. König Esarhaddon erlegte seinem Volk 672 v. Chr. einen umfangreichen Treueid auf, um politische Stabilität und eine reibungslose Nachfolge nach seinem Tod zu gewährleisten. Die Untertanen im ganzen Reich mussten nicht nur ihr eigenes Verhalten moderieren, sondern auch das anderer überwachen und darüber berichten. Das vorliegende Projekt untersucht die Mittel und Mentalitäten, mit denen diese frühe und intensive Form der politischen Wachsamkeit verwirklicht wurde, und wie sie die bisherigen Erwartungen an die Wahrung staatlicher Interessen erweiterte. Das Projekt analysiert ferner die unterschiedlichen Auffassungen des assyrischen Staates über die Rolle seiner Untertanen im gesamten Reich (am Hof, im Kernland, in den Provinzen, in den Klientelstaaten) in Bezug auf die öffentliche Wachsamkeitspflicht sowie in Bezug auf die Art und Weise, wie diese Personen auf diesen Aufruf zur Pflichterfüllung reagierten.

Dissertationsprojekt von Poppy.Tushingham@lrz.uni-muenchen.de

Das Dissertationsprojekt wird von Prof. Dr. Karen Radner und Dr. Jamie Novotny im Rahmen des DFG-geförderten SFB 1369 „Vigilanzkulturen: Transformationen. Räume. Techniken“ betreut.