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Neuerscheinung

Neue Ergebnisse aus dem Peshdar Plain Project sind nun im Druck und als Open Access Publikation verfügbar

25.11.2020

Peshdar 5 CoverKaren Radner, Janoscha Kreppner & Andrea Squitieri (Hrsg.), The Dinka Settlement Complex 2019. Further Archaeological and Geophysical Work on Qalat-i Dinka and the Lower Town. Peshdar Plain Project Publications 5. Gladbeck: PeWe-Verlag, 2021. ISBN 978-3-935012-45-4.

Printedition: 30 x 21 cm; Hardcover; € 34,80. Zu bestellen beim PeWe-Verlag
Open Access-Version zum Herunterladen

Mit Beiträgen von Mark Altaweel, Silvia Amicone, Christoph Berthold, Ali Binandeh, Salahaddin Ebrahimipour, Eileen Eckmeier, Jörg Fassbinder, Anja Fügert, Fatemeh Ghaheri, Anne Grasse, Raouf Jemmali, Anja Hellmuth Kramberger, Jean-Jacques Herr, Louise König, F. Janoscha Kreppner, Kazem Mollazadeh, Alessio Palmisano, Mandana Parsi, Friedhelm Pedde, Sophie Pietsch, Anja Prust, Karen Radner, Thilo Rehren, Jana Richter, Jens Rohde, Melissa S. Rosenzweig, Hero Salih Ahmed, Marion Scheiblecker, Andrea Squitieri und Laura Tretow.

Dieser fünfte Band der jährlichen Berichte des Peshdar Plain Project bietet einen umfassenden Bericht über die Feldforschungsaktivitäten des Jahres 2019 im Dinka Settlement Complex, die archäologische Ausgrabungen, Umweltstudien und die Fortsetzung der geophysikalischen Untersuchung durch Electrical Resistivity Tomography (ERT) umfassten.

Einerseits konzentrierten sich 2019 die Feldarbeiten darauf, unser Verständnis jener großflächigen urbanisierten Siedlung am Oberlauf des Unteren Zabs weiter zu verbessern, deren guter Erhaltungszustand und hervorragende archäologische Zugänglichkeit sie zu einem Leitfundort für die Erforschung der Eisenzeit im Zagros-Gebirge im Nordosten des Irak und im Nordwesten des Iran machen. Durch unsere Ausgrabungen in Qalat-i Dinka, der Oberstadt des Dinka Settlement Complex, gelang der Abschluss der Freilegung des monumentalen Gebäudes P. Außerdem kamen rund um dieses Gebäude weitere Grablegen in Form von Brand- und Körperbestattungen ans Licht, deren Grabinventare diagnostische Materialien wie Fibeln, Rollsiegel und eine Bronzetrinkschale enthielten. Der Band enthält eine erste Diskussion der Keramik von Jean-Jacques Herr und Silvia Amicone und einen Überblick von Andrea Squitieri über die Kleinfunde, die während der Ausgrabung 2019 gefunden wurden. Dies wird ergänzt durch detaillierte Studien von Friedhelm Pedde zu den fünf Bronzefibeln und von Anja Fügert zu den drei Rollsiegeln im „assyrischen Provinzstil“. Ebenfalls auf Qalat-i Dinka wurden die teilweise ausgegrabenen Befestigungsanlagen, die 2015 erstmals durch Magnetometer-Prospektion identifiziert wurden, weiter untersucht. Die ERT-Messungen unter der Leitung von Jörg Fassbinder konnten unsere Interpretation dieser Strukturen als Kombination aus Glacis und Palisadenwand bestätigen. In der Unterstadt und in der umliegenden Bora-Ebene wurden mithilfe von ERT-Prospektion und Sedimentbohrungen neue Daten über das Qanat-System und die antike Umgebung des Dinka Settlement Complex gewonnen, die durch Eileen Eckmeiers Analyse der Bodenproben sowie die laufenden Studien zu Tier- und Pflanzenresten (makrobotanisch und Phytolithen) noch erheblich erweitert werden.

Andererseits sind 2019 auch weitaus ältere Perioden der Besiedelung der Bora-Ebene stärker in den Fokus gerückt, insbesondere durch die Freilegung eines chalkolithischen Keramikbrennofens unter den eisenzeitlichen Strukturen des Ausgrabungsgebiets DLT3 in der Unterstadt.

Darüber hinaus enthält der Band auch die Ergebnisse von Analysen von Materialien, die schon in den Vorjahren im Dinka Settlement Complex ausgegraben wurden. Anja Hellmuth Kramberger bespricht alle zwischen 2015 und 2019 gefundenen Eisenpfeilspitzen, hauptsächlich vom Qalat-i Dinka. Das 2015 bei Gird-i Bazar geborgene Exemplar (Bodkin-Typ) ist Gegenstand einer Mikro-CT-Studie von Thilo Rehren, Raouf Jemmali, Silvia Amicone und Cristoph Berthold. Anja Prust präsentiert Ergebnisse ihrer Identifizierung und Analysen der von 2015 bis 2019 geborgenen Tierreste sowie eine Diskussion aller Artefakte aus tierischen Materialien. Fatemeh Ghaheri bietet erste Resultate zu ihrer laufenden Untersuchung der Phytolithproben, die während der Ausgrabungen von 2015 bis 2019 genommen wurden, während Melissa S. Rosenzweig und Anne Grasse vorläufige Ergebnisse zu ihren Analysen der von 2015 bis 2018 gesammelten makrobotanischen Überreste vorlegen.

Zudem bietet der Band einen ersten Bericht über die eisenzeitlichen Fundorte flussaufwärts im Tal des Unteren Zab, wo Salahaddin Ebrahimipour, Kazem Mollazadeh und Ali Binandeh 2018 eine archäologische Oberflächenbegehung im Sardasht-Distrikt der iranischen Provinz West-Aserbaidschan durchführten.