Alte Geschichte
print

Sprachumschaltung

Navigationspfad


Inhaltsbereich

Neuerscheinung

Neue Ergebnisse aus dem Peshdar Plain Project sind nun im Druck und als Open Access Publikation verfügbar

14.09.2019

Cover Peshdar 4Karen Radner, Janoscha Kreppner & Andrea Squitieri (Hrsg.), The Dinka Settlement Complex 2018: Continuing the excavations at Qalat-i Dinka and the Lower Town.Peshdar Plain Project Publications 4. Gladbeck: PeWe-Verlag, 2019. ISBN 978-3-935012-39-3. 170 Seiten, mehr als 250 farbige Abbildungen.

Druckausgabe: 34,80 €; 30 x 21 cm; gebunden.

Zu Bestellen beim PeWe-Verlag
Open Access-Version zum Herunterladen

Mit Beiträgen von Mark Altaweel, Silvia Amicone, Patrick Arneitz, Abdullah Bakr Othman, Christoph Berthold, Kathleen Downey, Eileen Eckmeier, Jörg Fassbinder, Jörg Fischer, Cajetan Geiger, Tina Greenfield, Zahra Hashemi und Jean-Jacques Herr, F. Janoscha Kreppner, Roman Leonhardt, Alessio Palmisano, Karen Radner, Jens Rohde, Held Salih Ahmed, Marion Scheiblecker, Andrea Squitieri und Felix Wolter.

Der gute Erhaltungszustand und die hervorragende Zugänglichkeit der archäologischen Schichten direkt unter der modernen Oberfläche machen den 60 Hektar großen Dinka Settlement Complex (DSC, einschließlich von Gird-i Bazar und Qalat-i Dinka) in der Bora-Ebene zu einem wichtigen Fundort für die Untersuchung der Eisenzeit im Zagrosgebirge des nordöstlichen Irak und nordwestlichen Iran. Im Jahr 2018 haben die Ausgrabungen des Peshdar Plain Project und die Fortführung der geophysikalischen und umweltarchäologischen Untersuchungen unser Verständnis der eisenzeitlichen Siedlung weiter verbessert. Auch wurden neue Informationen zu anderen Epochen der langen Geschichte der Bora-Ebene zutage gefördert, die viel älter sind (Spätchalkolithikum 1-2) und viel jünger (Mittelislamische Periode) sind als die Besiedelung der Eisenzeit, auf die sich unsere Forschungen weiterhin konzentrieren. Der vorliegende Band bietet einen umfassenden Bericht über die Feldarbeiten im Jahr 2018, die Ausgrabungen, ein umweltarchäologisches Programm (Geologie, Geomorphologie, Bodenanalysen) und die Fortsetzung der geophysikalischen Untersuchungen umfassten.
Ausgrabungen fanden in drei Teilen der Siedlung statt: in der Oberstadt am Westhang von Qalat-i Dinka, in einem neuen Bereich der Unterstadt ("Dinka Lower Town operation 3" = DLT3) und in Gird-i Bazar, wo die Anthropologin Kathleen Downey mehr von der Ansammlung menschlicher Skelette im Brunnen von Raum 49 in Gebäude I (Grab 71) freilegte und analysierte.

Auf Qalat-i Dinka legten wir zum einen das monumentale Gebäude P frei, dessen wertvolle Funde (u.a. neun identischen eisernen Pfeilspitzen, elfenbeinerne Möbelbeschläge, Perlen aus Karneol und Ägyptisch Blau) den hohen Status seiner Bewohner nahelegen. Zum anderen wurden Teile einer stattlichen Befestigung ergraben, die aus einer hohen Holzpalisade (von der nur die Basis erhalten blieb) bestand sowie einem Glacis, der die empfindlicheren Abschnitte schützte. Radiokarbondatierungen und die Keramikfunde machen deutlich, dass dieser Teil der Siedlung gleichzeitig mit den in der Unterstadt ausgegrabenen Gebieten bewohnt wurde.
DLT3 wurde zur Ausgrabung ausgewählt, da die Radiokarbonanalyse einer 2015 aus dem geoarchäologischen Suchschnitt GA42 entnommenen Holzkohleprobe eine Datierung in den Zeitraum von 830-789 calBC (95,4% Wahrscheinlichkeit) ergeben hatte. Unsere Arbeit in DLT3 zielte darauf ab, Kontinuitäten und Diskontinuitäten zu untersuchen, die aus der Eingliederung der Bora-Ebene und des DSC in das assyrische Reich und aus der Einrichtung der Grenzmark des Palastherolds in der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts v. Chr. resultiert haben könnten. Neben dem Nachweis von zwei unterschiedlichen Bauphasen während der Hauptbesiedelungsphase des DSC in der Eisenzeit legten wir in diesem Grabungsabschnitt gute Kontexte aus dem späten Chalkolithikum frei, einschließlich eines Töpferofens.

Der Band präsentiert die Keramik und die Kleinfunde aus den Ausgrabungen von 2018. Unter den eisenzeitlichen Funden von Qalat-i Dinka wurde durch archäometrische Analyse ein Objekt aus Ägyptischer Fayence und dem synthetischen Pigment Neapelgelb identifiziert, während ein gebrochener Ziegel aus DLT3 aufgrund eines Titels in der fragmentarischen Keilschriftinschrift der neuassyrischen Periode zugeordnet werden kann, wahrscheinlich der Regierungszeit Salmanassar III. (859-824 v. Chr.), der die Grenzmark des Palastherolds gegründet hat. Der Band enthält auch Analysen einiger Materialien, die in früheren Jahren in Gird-i Bazar ausgegraben wurden. Tina Greenfield präsentiert Ergebnisse der Identifizierung und quantitativen Analyse der in den Jahren 2015 und 2016 ausgegrabenen Tierknochen, während Patrick Arneitz und Roman Leonhardt eine archäomagnetische Untersuchung des 2015 ergrabenen Töpferofens vorlegen.

Band 1, 2 und 3 mit den vollen Berichten über die Kampagnen der Jahre 2015 bis 2017 sind hier zum Download verfügbar:
https://epub.ub.uni-muenchen.de/29236/
https://epub.ub.uni-muenchen.de/40252/
https://epub.ub.uni-muenchen.de/57255/