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Neuerscheinung

Neue Ergebnisse aus dem Peshdar Plain Project sind nun im Druck und als Open Access Publikation verfügbar

25.09.2018

peshdarplaincover3Karen Radner, Janoscha Kreppner & Andrea Squitieri (Hrsg.), The Dinka Settlement Complex 2017: The Final Season at Gird-i Bazar and First Work in the Lower Town. Peshdar Plain Project Publications 3. Gladbeck: PeWe-Verlag, 2018. ISBN 978-3-935012-32-4. 198 Seiten mit über 180 Farbabbildungen.

Druckausgabe: 30 x 21 cm; Hardcover; € 34,80.

Zu Bestellen beim PeWe-Verlag
Open Access-Version zum Herunterladen

Mit Beiträgen von Hero Salih Ahmed, Silvia Amicone, Andrei Ašandulesei, Peter Bartl, Kathleen Downey, Eileen Eckmeier, Jörg Fassbinder, Jean-Jacques Herr, F. Janoscha Kreppner, Abdullah Bakr Othman, Alessio Palmisano, Elsa Perruchini, Karen Radner, Jens Rohde, Marion Scheiblecker, Andrea Squitieri, Hakan Tolbas, Maximilian Weidenhiller, Felix Wolter

Dieser Bericht über die Aktivitäten des Peschdar Plain-Projekts 2017 präsentiert neue Daten zum Dinka-Siedlungskomplex und zur Besiedelung der Bora-Ebene am Oberlauf des Kleinen Zab nahe dem modernen Stadtteilzentrum von Qaladze in der neuassyrischen und sassanidischen Periode, einschließlich einer Reihe von neuen 14C Daten von einjährigen Kulturpflanzen und menschlichen und tierischen Überresten.

Der Band beschreibt die Resultate der dritten und letzten Saison in Gird-i Bazar, mit der die Ausgrabung aller zuvor identifizierten Gebäude und von zwei weiteren Töpferöfen abgeschlossen werden konnten. Der Starfund ist ein Stein, der das obere Lager für eine Töpferscheibe darstellt und zusammen mit den drei Töpferöfen die Bedeutung der Keramikproduktion in Gird-i Bazar hervorstreicht. Die überraschende Entdeckung von menschlichen Überresten in der Befüllung des Brunnens im Innenhof von Gebäude I lieferte die ersten eisenzeitlichen Skelette, die bisher im Dinka-Siedlungskomplex ausgegraben wurden.

Weiterhin berichtet das Buch über die ersten Ausgrabungen in einem neuen Gebiet in der Unterstadt, genannt "Dinka Lower Town Operation 2" (DLT2), wo ein Testschnitt Teile von drei großen Strukturen zu Tage förderte: Gebäude K (280 m2), L (800 m2) und M (650 m2), die nachweislich während einer gemeinsamen Berufsphase genutzt wurden. Die hier erhaltene Keramik korrespondiert eng mit dem Material, das bereits aus Gird-i Bazar bekannt war. Der Band enthält eine erste typologische Auswertung des neuen Keramikmaterials sowie Daten von den petrographischen und Rückstandsanalysen. Die so genannte "Groovy Pottery" ist nun sowohl in Gird-i Bazar als auch DLT2 nachgewiesen und wurde definitiv lokal produziert.

Die Ausgrabungen in DLT2 bestätigten auch die Genauigkeit der Ergebnisse der Magnetometeruntersuchungen in diesem Bereich. Das Buch legt die Resultate der Fortführung des geophysikalischen Surveys vor und bietet auf der Grundlage des Magnetogramms eine detaillierte Interpretation der Unterstadt und ihrer Gebäude. Darüber hinaus bietet das Buch eine Studie der Geografin Eileen Eckmeier zu den im Dinka-Siedlungskomplex und der umgebenden Bora-Ebene anzutreffenden Böden und Sedimenten und deren Bedeutung für Landschafts- und Standortbildungsprozesse.

Während der Großteil des Buches für alle jene interessant ist, die das Assyrische Reich und seine östliche Grenzregion erforschen, präsentiert der Band auch neue Daten für die Besiedelung der Bora-Ebene in der Sassanidenzeit, denn die Anthropologin Kathleen Downey diskutiert die Befunde des sassanidenzeitlichen Friedhofs, der die Gebäude der eisenzeitlichen Siedlung von Gird-i Bazar überlagert.

Band 1 und 2 mit den vollen Berichten über die Kampagnen der Jahre 2015 und 2016 sind hier zum Download verfügbar:
https://epub.ub.uni-muenchen.de/29236/
https://epub.ub.uni-muenchen.de/40252/