Alte Geschichte
print

Sprachumschaltung

Navigationspfad


Inhaltsbereich

Formen sexueller Gewalt gegen Männer in der griechischen und römischen Antike (V. Espach)

Betreuerin: Prof. Dr. M. Dettenhofer

Sexuelle Gewalt ist ein allgegenwärtiges Phänomen. Das Spektrum reicht vom Missbrauch Schutzbefohlener über Vergewaltigung bis hin zu Genitalverstümmelung, Menschenhandel und Zwangsprostitution etc. Im Blickpunkt bei den Opfern sexueller Gewalt sind meist Mädchen und Frauen, bei Kindern scheinen zunehmend beide Geschlechter gleichermaßen betroffen zu sein. Es ist jedoch eine – wenn auch recht wenig beachtete – Tatsache, dass auch Männer Opfer sexueller Gewalt werden können und es auch wurden.

Das Dissertationsvorhaben beschäftigt sich mit Formen sexueller Gewalt gegen Männer in der griechischen und römischen Antike. Die antiken Quellen bieten hierfür reichhaltiges Material und sprechen von Missbrauch in hierarchischen Beziehungen, ritueller Schändung, Verstümmelung und Kastration, gesetzlich sanktionierter Vergewaltigung bis hin zu sexueller Gewalt als Machtinstrument in Krieg, Politik und Gesellschaft. Antike Auffassungen von Macht und Ehre, die Konstruktion von Männlichkeit bzw. Un-männlichkeit und Körperlichkeit stellen wichtige Bezugspunkte dar und werden in die Untersuchung miteinbezogen.

Ziel des Dissertationsprojektes ist es, erstmalig Formen sexueller Gewalt gegen Männer in der griechischen und römischen Antike in einer Systematik zusammenzutragen, in ihre jeweiligen Kontexte einzuordnen, zu vergleichen und die Hintergründe und eventuellen Muster herauszuarbeiten. Damit soll ein Forschungsdesiderat der Alten Geschichte erfüllt und ein Beitrag zur Erforschung der Zusammenhänge und Erscheinungsformen sexueller Gewalt als überzeitliches anthropologisches Phänomen erbracht werden.

Kontakt

Verena Espach
E-Mail schicken an v.espach@gmx.de E-Mail