Alte Geschichte
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Neuerscheinung

Der zweite Band der Peshdar Plain Project Publications ist nun im Druck und als Open Access Publikation verfügbar.

15.09.2017

PeshdarPlainCover1Karen Radner, Janoscha Kreppner & Andrea Squitieri (Hrsg.), Unearthing the Dinka Settlement Complex: The 2016 Season at Gird-i Bazar and Qalat-i Dinka. Peshdar Plain Project Publications 2. Gladbeck: PeWe-Verlag, 2017. ISBN 978-3-935012-28-7. 186 Seiten mit über 180 Farbabbildungen.

Printedition: 30 x 21 cm; Hardcover; € 33,80. Zu Bestellen beim PeWe-Verlag
Open Access-Version zum Herunterladen

Eingebettet in die außergewöhnliche Berglandschaft des Zagros-Gebirges liegt die Peshdar-Ebene im Distrikt Qaladze in der Provinz Sulaymaniyah. Damit befindet sie sich in der Autonomen Kurdischen Region des Iraks, direkt an der Grenze zum Iran am Oberlauf des Unteren Zab. Das Peshdar Plain Project wurde im Jahr 2015 ins Leben gerufen und zielt darauf ab, die alte Geschichte dieses bisher wissenschaftlich vernachlässigten Gebietes zu erforschen. Besonderes Interesse gilt dabei der Zeit zwischen dem 9. und dem 7. Jahrhundert v. Chr., in der das Neuassyrische Reich diese Gegend kontrollierte. Als Teil der “Grenzmark des Palastherolds” lag die Peshdar-Ebene damals an der Grenze zu den wichtigen Klientenstaaten Hubuschkia, Mannea und Musasir.

Der zweite Band in der Reihe der Peshdar Plain Project Publications stellt die Aktivitäten der Grabungskampagne im Jahr 2016 vor, mit neuen Erkenntnissen zur Besiedlung der Bora Ebene am Oberlauf des Unteren Zab in assyrischer und sassanidischer Zeit. Das Buch legt die Ergebnisse der ersten Probegrabungen an der Zitadelle von Qalat-i Dinka vor, sowie der fortlaufenden Ausgrabungen im Wohnviertel von Gird-i Bazar. Dort hat eine großflächige Ausgravung von 625 m² mehrere gut ausgestattete Hofhäuser mit mehreren Räumen, Brunnen und Abwassersystemen zutage gefördert, aber auch ein offenes Areal mit einem Brennofen, der noch seine letzte Ladung enthielt. Weiterhin werden auch die Ergebnisse der geophysikalischen Messungen in der Bora Ebene vorgelegt: dabei handelt es sich zum Einen um die Fortsetzung des Magnetometersurveys der gesamten neuassyrischen Siedlung, von der nun bekannt ist, dass es sich um einen mindest 60 ha großen Komplex handelt. Zum anderen wurde nun auch Messungen mit Hilfe geoelektrischer Tomographie durchgeführt, um das antike qanat Bewässerungssystem zu erschließen, das offenbar an die Siedlung angeschlossen war. Drei Kapitel über die Keramik von Gird-i Bazar ermöglichen einen ersten Überblick über die erhaltenen chaînes opératoires, die aktualisierte Materialklassifikation auf Basis von petrographischer Analyse, sowie die ersten Ergebnisse der Rückstandsanalysen, die an ausgewählten Gefäßen durchgeführt worden sind. Ein weiteres Kapitel widmet sich den Kleinfunden der neuassyrischen Zeit. Ein Kapitel über die Bioarchäologie von Gird-i Bazar stellt die vorläufigen Ergebnisse der Analyse der Tierknochen und der palaeobotanischen Reste aus der neuassyrischen Siedlung vor und diskutiert zudem den sassanidischen Friedhof, der nun mit C14 Analysen datiert ist und auf den Ruinen der neuassyrischen Zeit angelegt wurde.